Wurzelbehandlung

Kurz & Knapp

Bei einer Wurzelbehandlung, oder präziser ausgedrückt bei einer Wurzelkanalbehandlung, geht es immer um den Versuch, einen Zahn, dessen Nerven entweder entzündet oder abgestorben sind, zu erhalten.

Wenn man Wurzelbehandlung hört, klingt das erstmal nach Schmerz und dicker Backe. Das muss aber nicht sein. Wird das infizierte Gewebe frühzeitig behandelt, wirkt eine örtliche Betäubung sehr effizient und der Patient bekommt wenig von der Behandlung mit. Es kann ganz selten vorkommen, dass das Gewebe so stark infiziert ist, dass die Betäubung nicht richtig wirkt. In solchen Fällen kommt meist erst einmal ein Antibiotikum zum Einsatz, bevor es an die Wurzel geht. Aber wie gesagt, diese Fälle sind extrem selten.

Die Kosten einer Wurzelbehandlung können je nach Aufwand stark variieren. Generell können zwischen 200 und 1000 Euro anfallen.
Die gesetzliche Kassen beteiligen sich, bzw. zahlen…. unter gewissen Voraussetzungen.
So muss

  • der Verlust des Zahnes durch die Behandlung vermieden werden können
  • der Zahnarzt in der Lage sein die Wurzeln vollständig behandeln zu können
  • Die Füllung muss bis in die Wurzelspitzen reichen
  • Bei einem Backenzahn muss dieser Teil einer vollständigen Zahnreihe bzw. der letzte Zahn auf einer Seite sein

Die Kassen zahlen meist nur, wenn diese Bedingungen erfüllt sind.

Wurzel, Zahnnerv... Ist es so schmerzhaft wie es klingt?

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Die oft gefürchtete Wurzelkanalbehandlung ist trotz ihres Rufs nur in den seltensten Fällen schmerzhaft.

Nein gar nicht. Wie oben bereits erwähnt, sind heutzutage Wurzelbehandlungen nur in ganz seltenen Ausnahmefällen schmerzhaft. Durch die lokale Betäubung bekommt der Patient praktisch nichts von der Behandlung mit. Etwas schmerzhaft kann es immer dann werden, wenn trotz deutlicher Symptome der Gang zum Zahnarzt herausgezögert wird und die Entzündung weit fortgeschritten ist.

Wie kann es zu einer Entzündung der Zahnwurzel kommen?

Bakterien dringen meist durch tiefsitzende Karies in den Zahn ein und entzünden die Zahnwurzeln, bzw. den Nerv im Wurzelkanal. Eine „dicke Backe“ mit einhergehenden Zahnschmerzen können Symptome sein. Es kann aber auch vorkommen, dass der Zahnnerv einfach schmerzlos den Geist aufgibt, also abstirbt. Ziel einer jeden Wurzelbehandlung ist demnach den Zahn zu erhalten und die Wurzeln vollständig von Bakterien zu befreien. Diese Behandlung ist sehr aufwendig, denn die Wurzelkanäle bilden ein verzweigtes System mit vielen haarfeinen Verästelungen.

Wie stellt der Zahnarzt sicher, dass alle Bakterien entfernt wurden?

Eine sehr gute Frage, und die Antwort darauf ist mit ein Grund, warum diese Behandlung so aufwendig ist. Denn die Schwierigkeit besteht darin, die haarfeinen Verästelungen der Wurzelkanäle vollständig von Bakterien zu befreien, idealerweise, bevor die Entzündung auf den Knochen übergeht. Um das zu schaffen, kommen hochmoderne Gerätschaften wie die Lupenbrille, Spezialmikroskope, und besonders feine und flexible Handinstrumente zum Einsatz. Modernste Gerätschaften sind aber nur eine Seite der Gleichung. Auf der anderen Seite stehen, in unserer Schwabinger Praxis zumindest, ein Team aus hochqualifizierten und erfahrenen Zahnärzten. So ist beispielsweise Frau Dr. Reiniger eine zertifizierte Spezialistin für Endodontie (Wurzelkanalbehandlung), und auch unser Dr. Mettas hat langjährige Erfahrung in der schmerzfreien Behandlung von Zahnwurzeln.
Ohne dieses menschliche Know-How sind auch die modernsten Geräte im besten Falle Staubfänger.

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Neben hochmodernen, technischen Geräten wie Lupenbrille und Spezialmikroskop, finden auch besonders feine und flexible Handinstrumente zur Wurzelreinigung Verwendung. Die feinsten unter ihnen haben einen Durchmesser von einem zehntel Millimeter.

Kommt auch ein Röntgengerät zum Einsatz?

Ja. Ohne das Röntgen ist eine gründliche Wurzelbehandlung eigentlich gar nicht möglich. Keine Sorge: Die Strahlenbelastung ist extrem gering. Röntgenaufnahmen werden aber nicht nur bei der Diagnose verwendet, oder um herauszufinden, wie tief die Zahnwurzel ist (diese wird im Übrigen auch elektronisch Vermessen), sondern auch zur Überprüfung des Behandlungserfolgs. Es kann durchaus sein, dass für eine erfolgreiche Behandlung, mehrere Sitzungen notwendig sind.

Was passiert nach dem alle Bakterien entfernt wurden?

Nach der Säuberung des Wurzelkanals mit feinsten Handinstrumenten, wird der Wurzelkanal mit einer antibakteriellen Lösung gespült. Man kann sich das wie eine Zahnspülung für den Wurzelkanal vorstellen. Dann wird der Kanal mit einem bioverträglichen Material, wie etwa Naturkautschuk verschlossen. Damit nicht wieder Bakterien eindringen können, kommt entweder eine Füllung dazu, meist entscheidet sich der Patient aber für eine individuell angefertigte Krone, bzw. Teilkrone aus dem bei uns angeschlossenem Meisterlabor.

Klingt alles sehr teuer..., ein Fall für meine Krankenkasse?

Es ist sicher richtig, dass eine Wurzelbehandlung, die je nach Aufwand bei zwischen 200- und 1000 Euro liegen kann, sicher nicht billig ist. Bedenkt man aber den Aufwand, der mit der Behandlung einhergeht, die oft mehrmaligen Sitzungen, die Verwendung von modernsten Geräten, Röntgenbilder und deren Auswertung etc., relativieren sich die Kosten teils wieder.
Trotzdem sind mehrere hundert Euro echtes Geld und echte Kosten.
Glücklicherweise springen die gesetzlichen Krankenkassen ein, wenn bestimmte Vorlagen erfüllt sind.
An erster Stelle steht, dass die Wurzelbehandlung erfolgversprechend ist. Das ist dann der Fall, wenn der Zahnarzt die Wurzelkanäle bis in die Wurzelspitzen behandeln und abdichten kann.
Eine zweite Vorlage ist, dass der Zahn „erhaltungswürdig“ sein muss.
Spezielle Bedingungen gelten auch im hinteren Backenzahnbereich: Hier muss der Zahn entweder in einer geschlossenen Zahnreihe stehen oder der letzte Zahn auf einer Seite sein. Die Behandlung darf auch nicht dafür sorgen, dass eine Zahnreihe einseitig verkürzt wird. Letztlich muss vorhandener Zahnersatz erhalten werden.

Eine oftmals einfachere Alternative um Behandlungskosten erstattet zu bekommen ist der Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung, die die Kosten oft vollständig übernimmt. Noch günstiger ist es natürlich es gar nicht zu einer Wurzelbehandlung kommen zu lassen.

Kann ich denn selbst etwas zur Vorsorge tun?

Absolut. Eine gesunde Ernährung und gründliche Mundhygiene, inklusive der Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten, sowie regelmäßige Kontrollgänge zum Zahnarzt verhindern Karies, und somit den Ursprung für das Eindringen von Bakterien. Auch die Professionelle Zahnreinigung, die im Schnitt 2x im Jahr vollzogen werden sollte wirkt präventiv, da hier Plaque und Karies gründlichst und doch zahnschonend entfernt werden.

Weitere Fragen rund um die Endodontie beantworten wir Ihnen gerne ausführlich in unserer Praxis in der Georgenstraße.